Kapitalmarkt

ETF, Kryptowährungen und Gold


Kapitalmarkt und Anlageempfehlungen

Eine erfolgreiche Anlagestrategie basiert auf Diversifikation und einer klaren langfristigen Ausrichtung. Eine zentrale Komponente sollte ein breit diversifizierter ETF sein, auch als Indexfonds bekannt. Diese Fonds investieren in Hunderte von Aktien, was das Einzel- und Klumpenrisiko signifikant reduziert. Im Vergleich zu Einzelaktien vermeidet man so das Risiko, langfristig auf das „falsche Pferd“ zu setzen oder Verluste durch stark fallende Kurse zu erleiden. Zwar besteht der Nachteil, dass man potenzielle „Kursraketen“ verpassen könnte, doch die Wahrscheinlichkeit eines breiten Erfolgs wiegt diesen Nachteil auf.

Interessant ist, dass die Mehrheit der aktiv gemanagten Fonds, darunter Hedgefonds und Investmentfonds, langfristig schlechter abschneidet als ihr Vergleichsindex. Ein prominentes Beispiel hierfür ist die Wette von Warren Buffett, der vor einigen Jahren 1 Million US-Dollar darauf setzte, dass niemand den S&P 500 über einen Zeitraum von zehn Jahren schlagen würde. Diese Wette hat er klar gewonnen.

 

ETF: Der S&P 500 als Basisinvestment

Der S&P 500, der die 500 größten börsennotierten Unternehmen der USA abbildet, bietet eine hervorragende Basis für langfristige Anlagen. Neben seiner Diversifikation profitieren Anleger von der dominierenden Rolle der USA als größte Wirtschaftsnation. Die global agierenden US-Unternehmen sind in nahezu allen wichtigen Märkten präsent und genießen den Rückhalt durch eine stabile politische und wirtschaftliche Infrastruktur. Auch Warren Buffett hat verfügt, dass sein gesamtes Vermögen nach seinem Tod in den S&P 500 investiert werden soll.

Ich empfehle einen thesaurierenden ETF auf den S&P 500, bei dem Dividenden automatisch reinvestiert werden, um das Wachstum zu maximieren. Alternativ kann ein Welt-ETF in Betracht gezogen werden, der jedoch ebenfalls stark US-lastig ist.

 

Gold-ETF: Stabilität und Sicherheit

Als konservative Beimischung sollte ein physisch gedeckter Gold-ETF in Betracht gezogen werden. Gold hat sich über Jahrhunderte als stabile Anlageform bewährt und entwickelt sich insbesondere in Krisenzeiten antizyklisch. Zudem kann Gold nach einem Jahr steuerfrei verkauft werden. Es bietet eine Absicherung gegen Inflation und wirtschaftliche Unsicherheiten.

 

Kryptowährungen: Bitcoin und Ethereum

Für risikobereite Anleger empfiehlt sich eine Beimischung von Kryptowährungen, vorzugsweise Bitcoin und Ethereum. Bitcoin gilt zunehmend als digitales Pendant zu Gold – eine „Fluchtwährung“ mit hoher Liquidität, dezentraler Regulierung und grenzüberschreitender Nutzbarkeit. Die begrenzte Anzahl von maximal 21 Millionen Bitcoins spricht langfristig für einen Kursanstieg.

Während Kritiker den fehlenden intrinsischen Wert von Bitcoin anführen, basiert auch unser Fiat-Geld lediglich auf Vertrauen – entweder in staatliche Institutionen oder in die Blockchain-Technologie und die dezentrale Gemeinschaft. Skandale um Kryptobörsen sind meist auf Betrug durch Plattformbetreiber zurückzuführen und nicht auf die Währung selbst.

 

Liquiditätsreserve: Tagesgeld und Geldmarkt-ETFs

Neben langfristigen Anlagen sollte stets eine liquide Reserve verfügbar sein.

  • Tagesgeldkonto: 2–3 Monatsgehälter sollten hier für kurzfristige Bedürfnisse hinterlegt werden.
  • Geldmarkt-ETFs: Überschüssige Liquidität kann in kurzfristige Geldmarkt-ETFs investiert werden. Diese bieten eine attraktive Verzinsung, orientiert am aktuellen Leitzins, ohne die Notwendigkeit von Tagesgeld-Hopping.

 

Empfohlene Aufteilung:

  • 60 % S&P 500 ETF: Für langfristiges Wachstum.
  • 20–30 % Gold-ETF: Zur Absicherung gegen wirtschaftliche Unsicherheiten.
  • 10–20 % Kryptowährungen: Für spekulative Chancen und Diversifikation.

 

Zusätzliche Tipps:

  • Vermögenswirksame Leistungen (VL): Prüfen Sie, ob Ihr Arbeitgeber VL unterstützt. Selbst ohne Zuschüsse bietet diese Anlageform langfristig Vorteile.
  • Regelmäßige Sparraten: Ein Sparplan ermöglicht ein konstantes Investieren und den Vorteil des Durchschnittskosteneffekts.

Es ist nie zu spät, mit dem Investieren zu beginnen – ob 30 Jahre vor der Rente oder nur fünf. Je früher man jedoch startet, desto größer ist das Potenzial für Vermögensaufbau durch Zinseszins und Marktwachstum.